Rasen richtig vertikutieren – Filz entfernen & Grasnarbe verdichten
Ein gepflegter Rasen braucht Luft zum Atmen. Mit der Zeit sammelt sich Rasenfilz aus abgestorbenen Pflanzenteilen, Moos und Schnittresten an. Die Folge: Wasser und Nährstoffe dringen schlechter zu den Wurzeln vor, der Rasen wird dünn und anfällig. Vertikutieren hilft, diesen Filz zu entfernen und die Grasnarbe zu verjüngen – vorausgesetzt, es wird zum richtigen Zeitpunkt und mit der passenden Nachsorge gemacht.
In diesem Beitrag zeigen wir, wann und wie tief Sie vertikutieren sollten, wie Sie die Flächen anschließend mit Nachsaat und Rasendünger wieder schließen und wie Vertikutieren sinnvoll mit Eisendünger und Kalkung kombiniert werden kann.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren?
Grundsätzlich sollten Sie nur vertikutieren, wenn der Rasen aktiv wächst und sich nach dem Eingriff wieder regenerieren kann. Ideal sind:
- Frühjahr: von April bis Mai, sobald der Boden abgetrocknet und der Rasen bereits 1–2 Mal gemäht wurde.
- Früher Herbst: von September bis Anfang Oktober, wenn die Temperaturen mild sind und der Rasen vor dem Winter noch zuwachsen kann.
Nicht vertikutieren sollten Sie bei starker Hitze, Trockenheit, Frost oder auf frisch angelegten Rasenflächen (unter einem Jahr).
Schritt-für-Schritt: Rasen vertikutieren
So gehen Sie beim Vertikutieren vor:
- 1. Rasen mähen: Rasen auf etwa 3–4 cm zurückschneiden. Schnittgut entfernen.
- 2. Vertikutierer einstellen: Messer so einstellen, dass sie den Boden nur 2–3 mm anritzen – nicht fräsen.
- 3. In Längsrichtung vertikutieren: langsam über die Fläche fahren, Filz wird ausgeworfen.
- 4. Bei Bedarf quer ein zweites Mal: nur bei stark verfilzten Rasenflächen.
- 5. Filz & Moos entfernen: ausgeharktes Material vollständig von der Fläche nehmen.
Nach dem Vertikutieren ist die Grasnarbe zunächst gelichtet. Jetzt ist die richtige Zeit für Nachsaat und eine angepasste Düngung.
Nach dem Vertikutieren: Nachsäen, düngen, wässern
Damit sich der Rasen schnell wieder schließt, sollten Sie die Fläche nach dem Vertikutieren wie folgt weiterbehandeln:
- Nachsaat streuen: Lücken mit einer hochwertigen Rasennachsaatmischung nachsäen.
- Leicht einarbeiten: Saat leicht anwalzen oder mit einem Rechen einarbeiten, damit sie Bodenkontakt hat.
- Startdüngung: eine moderate Gabe Rasendünger , angepasst an Jahreszeit und Produktangaben.
- Bewässerung: in den ersten Wochen regelmäßig feucht halten, aber nicht „ersäufen“.
Bei stark vermoosten Flächen kann es sinnvoll sein, im Frühjahr zunächst mit Eisendünger zu arbeiten, das abgestorbene Moos auszuharken und erst dann zu vertikutieren.
Vertikutieren, Lüften oder Aerifizieren – was ist der Unterschied?
Oft werden verschiedene Pflegemaßnahmen durcheinandergeworfen. Kurz zusammengefasst:
- Vertikutieren: schneidet den Filz an der Oberfläche ein, entfernt Moos und Schnittreste.
- Rasenlüften (Striegeln): eher oberflächliches „Ausbürsten“; sanfter als Vertikutieren.
- Aerifizieren: sticht Löcher in den Boden, häufig mit Hohlspoons, um Verdichtungen zu lösen und Wasserinfiltration zu verbessern.
Für den typischen Hausrasen reicht in der Regel ein Vertikutieren 1–2 Mal pro Jahr in Kombination mit Nachsaat und Düngung. Aerifizieren ist vor allem bei stark beanspruchten, verdichteten Flächen (Sport, Zufahrt, Parkflächen) sinnvoll.
Häufige Fragen zum Vertikutieren
- Wie oft sollte ich meinen Rasen vertikutieren?
- In den meisten Gärten genügt es, den Rasen einmal im Jahr zu vertikutieren – idealerweise im Frühjahr. Bei stark verfilzten Flächen kann zusätzlich ein leichter Durchgang im Herbst sinnvoll sein.
- Kann ich direkt nach dem Vertikutieren kalken?
- Kalkung und Vertikutieren müssen nicht direkt nacheinander erfolgen. Entscheidend ist, dass Kalkung nach pH-Test geplant wird. Viele Gärtner kalken im späten Herbst oder sehr frühen Frühjahr und vertikutieren einige Wochen später.
- Soll ich vor oder nach dem Vertikutieren düngen?
- Bewährt hat sich: erst vertikutieren, dann Nachsaat + Startdüngung. So unterstützt der Dünger die Regeneration und das Schließen der Grasnarbe.
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